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Wolfsgeheul am Kellerberg

Bei kaiserlichem Herbstwetter erlebten 27 Weinwölfinnen und Weinwölfe ein Kamptaler Wochenende der Extraklasse. Unter der profunden Reiseleitung von Ferdinand Schlögelhofer lernten wir nicht nur vieles zum Thema Wein und Sekt, sondern genossen Geselligkeit, Natur und die Leichtigkeit des Seins.
Am Freitag, 5.10. zur Mittagszeit geht es per Bus direkt zum Schloß Gobelsburg, eines der ältesten Weingüter Österreichs geleitet von der Familie Moosbrugger. Die Busfahrt kann als erstes Highlight notiert werden – Edelprosecco und Schweinsbratenbrötchen made by Jutta & Barbara lassen die Anreise kurzweilig und gut gelaunt vorübergehen.

Eingetroffen auf Schloß Gobelsburg werden wir nett empfangen, durch alte Kellergewölbe geführt und zum Abschluss sehr professionell im wunderschönen „Biedermeier-Verkostraum“ degustatorisch von Lisa verführt. Grüne Veltliner und Rieslinge von den Top Lagen des Weingutes (Steinsetz, Spiegel, Renner, Grub, Lamm, Zöbing) dominierten diese sensationelle Verkostung.
Im Anschluss fahren wir zum Schloß Haindorf, beziehen unsere Quartiere für die kommende Nacht und schon geht’s weiter zum Weingut Jurtschitsch, wo uns Jurtschitsch sen. sehr unterhaltsam und ansatzweise kabarettistisch durch seine Kelleranlage führt.
Das abendliche Degustationsmenü im Langenloiser-Hof wird weintechnisch begleitet von Jurtschitsch-Weinen und kommentiert vom Kellermeister Markus. Loiserberg, Dechant, Schenkenbichl, Lamm, Käferberg, Heiligenstein,… leisten uns Gesellschaft. Ein Kulinarikabend der Sonderklasse endet erst in den Morgenstunden – Weinherz was willst du mehr!

Die Nacht war kurz, die Betten auch, und nach einem aufmunternden Frühstück geht’s wieder weiter per Bus zum König des österreichischen Sektes, Karl Steininger. Die Führung durch alte Teile des Loisium-Kellers und die daran folgende Sektverkostung durch Grandseigneur himself ist in Worten kaum zu beschreiben, das muss !! man erlebt haben. Das gesamte Sortiment Sortensekte, Lagensekte und Sekte Methode Elementar wurde zelebriert und verkostet. WOW !
Leicht angeheitert, neben Damen- gibt es auch Herrenspitzerl, geht’s per Bus zum Mittagessen in die Weingärtnerei Aichinger in die Kellergasse in Schönberg am Kamp. Bei gefühlt sommerlichem Wetter nehmen wir im urig-gemütlichen Gastgarten Platz, Weine wie der Gemischte Satz, der GV Kalvarienberg DAC Reserve oder der GV Kamptal Reserve Alte Rebe werden geordert. Gebackenes Straußenschnitzel, Kürbis Gnocchi auf Blattsalat, Backhendlkeulen mit Erdäpfelsalat, Steinpilzsauce und die Delikatesse des Hauses Grammelknödel mit warmen Krautsalat flankieren unsere Weine. So manch einer kommt so ins Schwärmen, dass er beinahe den letzten und krönenden Abschluss unseres samstäglichen Programms versäumt.
Hurtig geht’s zum Bus und zum Einstieg in den Weinwanderweg beim Loisium. Die kleine Wanderung durch die besten Lagen Langenlois mit vielen Erklärungen, Schautafeln zum Thema Wein und Kunstwerke in den Weinzeilen (Windharfe, Kreuzungslabor, Rebschere, größtes Rüttelpult der Welt,…) führt einige von uns ins wahre Leben zurück ;-)
Thomas erwartet uns am Kufsteinplatzl, eine historische Stätte entlang des Weinweges mit Blick auf den Heiligenstein, mit gekühlten Weinen vom Weingut Rabl. Sehr profund und unterhaltsam parliert Thomas über Geschichtliches, zu den Lagen vor Ort, zum verkosteten Wein, Gott und die Welt.

Gestärkt durch Rabls Rebensaft schaffen wir nun auch das letzte Teilstück in die Kellergasse direkt am Fuße des Käferbergs. Ferdinands Keller ist hier bereits eine Institution des gereiften Weines geworden und namhafte Winzer geben sich die Türklinke in die Hand. Große Freude kommt auf, als wir den Spruch „Wolfsgeheul am Kellerberg“ an der Kellertüre lesen J Ferdinand hat Großes eingekühlt, eine Winzerjause steht parat und schon wieder kommt Stimmung auf.
Schöne GV´s kommen an die Tische (großen Dank an Ferdinands Frau Andrea) und wie kann´s anders sein, auch ein Top Vertreter des berühmten Käferberg ist dabei. Der Abend wird lang, die Weine werden älter (GV Bründlmayer 2001, GV ?? 1988,…) und siehe da, zwei Mönche kommen aus den Tiefen des Kellers (besten Dank an Thomas und Wolfgang für die Showeinlage) und bringen gemeinsam mit Ferdinand was ganz Großes mit: Grüner Veltliner Familienreserve Hiedler 2010 in der Doppelmagnum – ganz großes Kino bei inzwischen dämmrigen Licht.
Mit Weihrauch, Andacht und Freude lauschen wir den Worten von Thomas, der die Situation nutzt um eine kurze Laudatio auf die drei Jubilare Nadja, Jürgen und Erich zu halten. Ich persönlich freue mich über den Dank an mich als Obmann und gebe diesen sogleich weiter an Ferdinand. Die Planung, Organisation und die gesamte Reiseleitung kann man nicht besser machen – 100 Parker Punkte, 20 Gabriel Punkte, 100 Falstaff Punkte,… egal das Maximum halt.
Die DMG Familienreserve wird genussvoll und mit Respekt genossen und als diese geleert war, war`s auch Zeit zum Bus. Fünfzig Meter später ist da noch ein Keller offen und zum Leidwesen des Buschauffeurs hat`s da ordentlich rausgestaubt ;-) (Staubiger gegen unseren großen Durst, man hatte ja schon länger nichts mehr zu trinken, wurde gereicht und alsbald entleert)
Die Stimmung im Bus beim Nachhausefahren bedient das gesamte Orchester an möglichen Gemütszuständen, ohne weitere Ausführungen ;-)

Conclusio: Das genialste Weinerlebnis im fünfjährigen Clubbestehen geht in die Weinwölfe-Geschichte ein und wird als solches schwer zu toppen sein !
Jürgen Nobis

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